Das sind wir: Antje und Markus, unsere kleine Susanne und Angel, unser Wald- Wiesen- und Wingertshund.
Sie sehen uns hier in Historischen Kostümen bei der Weinlese Anno Dazumal in Sankt Martin.
Hier wird jedes Jahr am 3. Oktober gezeigt, wie man vor 100 Jahren geherbstet und gekeltert hat. Für uns ist das immer ein ganz
besonderes Ereignis und spannt auch etwas den Bogen zu unserer eigenen Arbeit im Weinberg, die oft nicht anders ist als vor 100 Jahren.
Antje sieht man allerdings höchstens im Herbst mal mit der blauen Schürze und dem Kopftuch, Markus kann man aber desöfteren schon mal mit Hosenträgern im Wingert erwischen und seine Winzerkappe ist fast schon sein Markenzeichen.
Wir beide sind Feierabendwinzer, wobei sich Antje eher als "Schönwetterwinzerin" bezeichnet und dann hilfreich unter die Arme greift, wenn die Arbeit alleine nicht zu bewältigen ist; dann eben am liebsten, wenn die Sonne scheint.
Markus hingegen läßt sich auch von schlechtem Wetter nicht aus seinem Wingert fernhalten und kennt jede seiner Reben mit Vornamen.
Nebenbei haben wir noch einen großen Gemüsegarten und drei Streuobstwiesen mit historischen Obstsorten, die uns beide im Sommer auch auf Trab halten. Kurzum: uns wird es nicht langweilig.
Susanne hilft auch schon mal im Wingert mit, hier sieht man sie im Sommer beim Laubschnitt mit der Schere. - Klappt schon ganz gut und alle Finger sind noch dran.
Natürlich ist das Herbsten für alle von uns immer ein Highlight, bei dem auch Susanne kräftig mit anpackt. Sie kontrolliert dann,
daß auch kein Träubchen hängen bleibt.
Auch unser lieber Hund Angel ist natürlich immer mit von der Partie, wenn es in den Wingert geht. Meist darf er auf uns aufpassen und alte Rebstöcke zerkauen.
Manchmal begrüßt er auch den einen oder anderen Hund, der vorüberspaziert oder einen netten Besucher, wenn sich mal jemand in den
Wingert verirrt. Bei den Hundebesitzern, die oft am Kieferberg Gassi gehen ist er schon bekannt.
Im Bild unten sieht man ihn, wie er aufpaßt, daß Antje alles richtig beim Nachpflanzen macht. - Er ist sozusagen unentbehrlich!
Wir beide sind sogenannte "Quereinsteiger", wobei Markus als gebürtiger Maikammerer schon immer was mit dem Wein-Handwerk zu tun hatte. Ansonsten haben unsere erlernten Berufe nichts mit Weinanbau zu tun, wenn auch mit viel Hand-Werk.
Begonnen hat alles 2007 mit dem Keltern von Apfelwein aus den Äpfeln unserer Streuobstwiesen. 2008 kam dann der Wunsch, die vielen alten Gerätschaften, die Markus jahrelang gesammelt hatte, bei einer Weinlese zum Einsatz zu bringen. Wir hatten viel Glück und bekamen ein paar Dornfelder-Trauben geschenkt, aus denen der erste Traubenwein gekeltert wurde. Natürlich alles nur für den eigenen Bedarf und in kleineren Mengen.
Diese kleine Tradition behielten wir bis 2011 bei. In diesem Jahr fiel uns unser erster Wingert am Kieferberg sozusagen "in den Schoß": Er war fast komplett verwildert und benötigte sehr viel Aufmerksamkeit. Die Ausbeute im ersten Jahr war mehr als spärlich, im zweiten Jahr nicht sonderlich. Seit 2013 trug der Wingert dann so viel, daß wir uns überlegen mußten, was wir mit den vielen Trauben anfangen sollten. Da im Frühjahr 2014 dann noch der zweite Wingert am Kieferberg dazu kam, war der Grundstein für unser heutiges Projekt gelegt.
Was wir am Kieferberg tun, ist aus dem Bedürfnis entsprungen ein Stück alte Kulturlandschaft an der Oberhaardt weitestgehend in ihrer Ursprünglichkeit zu bewahren. Auch wenn die Arbeit manchmal kräftezehrend ist, verrichten wir sie doch mit viel Herzblut!